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Diagnostik


HRV-Messung

Als Herzratenvariabilität (englisch: heart rate variability, HRV) wird die Veränderung der Zeiten zwischen zwei aufeinanderfolgenden regulären Herzschlägen bezeichnet. Die Herzratenvariabilität ist ein Indikator für die Fähigkeit, die Herzfrequenz den körperlichen und mentalen Anforderungen anzupassen. Über autonome physiologische Regulationswege passt ein gesunder Organismus die Herzschlagrate permanent den momentanen Erfordernissen an. Körperliche Beanspruchung oder psychische Belastung hat deswegen in der Regel eine Erhöhung der Herzfrequenz durch Hemmung der Parasympathikus-Aktivität zur Folge, die bei Entlastung und Entspannung bei Gesunden wieder zurückgeht. Dabei zeigt sich eine höhere Anpassungsfähigkeit an Belastungen in einer größeren Variabilität der Herzfrequenz. Unter chronischer Stressbelastung ist beides dagegen wegen der beständig hohen Anspannung, die dafür typisch ist, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert.

Es wurde festgestellt, dass bei komplexen Reaktionen wie Liebe oder Dankbarkeit, die mit der emotionalen Reaktion der Freude verbunden sind, eine messbare Synchronisation der Rhythmen von Herz und Atmung (Respiratorische Sinusarrhythmie) erfolgt. Diese Balance zwischen Atmung und Herzschlag verschwindet bei Reaktionen wie Hetze, Stress, Ärger oder Angst, die mit vermehrter Ausschüttung von Stresshormonen des Sympathikus (Adrenalin, Noradrenalin) einhergehen.

Die HRV-Messung erfolgt in entspannt sitzender Atmosphäre innerhalb von 5 Minuten über Handgelenkselektroden. Auch sind Provokationstests möglich: 2 Minuten liegen, dann zügig aufstehen und stehen bleiben.