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Therapien


Natürliche Entgiftungstherapie

Viele Triggerfaktoren beeinträchtigen das körpereigene Entgiftungssystem. Vor 70 Jahren war die Umweltbelastung im Vergleich zu heute erheblich geringer. Damals musste sich unser Entgiftungssystem hauptsächlich um die im Körper selbst entstehenden Gifte kümmern. Heute hingegen wird die Kapazität unserer Entgiftungsfähigkeit durch die zunehmende Umweltbelastung überschritten. Genetisch bedingte Detoxifikationsstörungen wirken sich dabei verschlimmernd aus. Zwei häufige Entgiftungsstörungen sind Hämopyrrollactamurie und Morbus Meulengracht.

Wie funktioniert unsere körpereigene Entgiftung?

Grundsätzlich kann unsere körpereigene Zellentgiftung in drei Phasen aufgegliedert werden: Die Phase I wird als Giftungsphase, die Phase II als Entgiftungsphase und die Phase III als Transportphase bezeichnet (siehe Abbildung 1). Nur wenn alle drei Phasen störungsfrei durchlaufen werden, ist unser Körper in der Lage, körpereigene und exogen aufgenommene Gifte komplett wieder auszuscheiden.

Abb. 1: Das körpereigene Entgiftungssystem verläuft in 3 Phasen, die Therapie des Dünn- und Dickdarms stellt als potenziellen Rückresorptionsort für Schadstoffe den wichtigsten ersten Behandlungsschritt dar.

Für eine optimale Entgiftung ist jedoch ein weiterer Schritt entscheidend: Der gut funktionierende Abtransport der Toxine über eine intakte Darmschleimhaut und ihre Ausscheidung mit den Faeces, was ich im Folgenden als „Phase IV“ bezeichne.

Im Folgenden lesen Sie, wie die einzelnen Entgiftungsphasen idealerweise unterstützt werden können.

Die natürliche Entgiftungstherapie läuft in umgekehrter Reihenfolge wie sie physiologischerweise abläuft (siehe Abbildung 2). Zunächst ist zu klären, ob ein Leaky-Gut-Syndrom vorliegt.

Abb. 2: Zusammenfassung der Therapie bei Entgiftungsstörungen: Besteht die Integrität der Darmschleimhaut, wird mit der Unterstützung der Phase III begonnen. Dazu wird als erstes ein Bindemittel, am besten Bio-Chlorella, in ansteigender Dosierung zu den Mahlzeiten etabliert. Werden 3 x 20–30 Presslinge regelmäßig eingenommen, kann die Anregung des Gallenflusses mit dem Einsatz von Taurin und Chanca Piedra begonnen werden. Nach ca. einem Monat wird die Phase II therapiert, wobei die Unterstützung der Phase III fortgesetzt wird. Dazu kommen die Substanzen Glycin, MSM, Glutamin, R-ALA und 5-MTHF in Frage. Erst nach Suffizienz der Phase II (i. a. R. nach einem Monat) kann unter Beibehaltung der bisherigen Maßnahmen mit der Unterstützung der Phase I begonnen werden. Dazu dienen B-Komplex aktiviert, P-5`-P, Zink und Magnesium, je nach Laboranalyse.

Nach der Wiederherstellung der Integrität der Darmbarriere kann mit der Unterstützung der Phase III der körpereigenen Entgiftungsleistung begonnen werden. Die Etablierung eines Bindemittels, idealerweise mit einer Bio-Chlorella-Alge, verhindert die Rückresorption der mit der Galle ausgeschiedenen Gifte im Darm (enterohepatischer Kreislauf).

Taurin und Glycin dienen einer optimalen Zusammensetzung der Galle, was zu einer verbesserten Ausscheidung der fettlöslichen Gifte mit der Galle in den Darm beiträgt.

Zur Unterstützung der Phase II, der Leberentgiftung, helfen folgende Substanzen:

  • L-Glutamin und Glycin erhöhen die Herstellung von Glutathion. Zwei Moleküle Glutathion entsorgen ein Quecksilbermolekül aus der Zelle.
  • Taurin fördert über die Freisetzung von Cystein die Bildung von Glutathion.
  • MSM, organisch gebundener Schwefel, regt die Synthese von Glutathion an und verringert gleichzeitig den Verbrauch.
  • R-Alpha-Liponsäure recycelt verbrauchtes (oxidiertes) Glutathion (GSSG). R-ALA chelatiert Schwermetalle intrazellulär und intramitochondrial.

Im Gegensatz dazu können chemische Chelatoren wie DMPS, DMSA oder EDTA nur extrazellulär Schwermetalle entgiften. R-Alpha-Liponsäure überwindet im Vergleich zu den chemischen Chelatoren die Blut-Hirn-Schranke, bindet die Schwermetalle aus dem fetthaltigen Gewebe des Gehirns und bringt sie zur Ausleitung. Gerade im Gehirn haben die Schwermetalle die längste Halbwertzeit, teilweise bis zu 35 Jahren nach Expositionsstopp.

Die Therapie der Phase I darf erst begonnen werden, wenn die Phase II voll funktionstüchtig ist.

Zur Unterstützung der Phase I kann mit der Gabe von P-5`-P (aktiviertes Vitamin B6) eine Verbesserung der Cytochrom-Synthese herbeigeführt werden. Dabei sollte primär ein aktivierter B-Komplex, in dem auch P-5`-P enthalten ist, zum Einsatz kommen.

Je nach Vollblutanalyse kann es nötig sein, weitere Stoffe, die im Rahmen der Entgiftung wichtig sind, zu supplementieren. Dazu zählen: Chrom, Mangan, Kupfer, Zink, Magnesium und Selenmethionin. Der Fischkonsum sollte aus Gründen der Schwermetallbelastung deutlich eingeschränkt werden. Ein hochwertig gereinigtes Omega-3-Fischöl als Nahrungsergänzung ist zur ausreichenden Versorgung des Organismus mit EPA und DHA (als wichtiger Bestandteil jeder Zellmembran) grundlegend.